Aus Rücksicht auf eine 150 Jahre alte Eiche hat die rumänische Gemeinde Tonciu eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen. Für den neuen Bolzplatz des Dorfes hat man die Eiche nicht etwa gefällt, sondern den Fußballballplatz um den Baum herum angelegt.
Nun steht die alte Eich mitten auf dem Spielfeld. Die jungen Spieler lieben den Teil des Bolzplatzes, wo ihre Eiche steht. Nach den selbst aufgestellten Regeln darf der Ball sie nicht berühren, sonst gilt er als im Aus. Doch die jungen Spieler verwenden ihn dennoch gern als Bande.
Mit der umweltfreundlichen Baum-Rettung ist die kleine Gemeinde mit ihren 954 Bewohnern nun in ganz Rumänien bekannt. Die Bürger des Landes scherzen über die Gemeinde in Transsilvanien, deren Bewohner hier erneut einen Vogel abgeschossen haben.
Die Kosten für den Bolzplatz lagen bei umgerechnet rund 18.000 Euro. Dafür gibt es Kunstrasen, Flutlicht, und hohe Drahtzäune. Vor allem die 200 Schüler der einzigen Schule des Dorfes können jetzt dort kicken, berichtet der rumänische Sender Stirile Pro TV.
Das Land für den neuen Bolzplatz stellten einige ältere Dorfbewohner zur Verfügung. Doch im Gegenzug stellten sie die Bedingung, dass die Eiche stehen bleibt. „Wir waren daher gezwungen, den Bolzplatz um die Eiche herum zu errichten“, sagt Bürgermeister Ioan Milasan.
Der Bürgermeister will weiter versuchen, die alte Eich doch noch zu Fall zu bringen. Als Ausgleich hat er den Vorschlag gemacht, bis zum Herbst zu warten und die Eicheln des Baumes einzusammeln. Diese sollen, so sein Vorschlag, dann rund um die Gemeinde eingepflanzt werden, so dass die Eiche auf diese Weise weiterlebt.
Schräge Bolzplätze gibt es auch in Deutschland
Der Kreisligist Sportlust Gröna aus Sachsen-Anhalt hat den wohl schiefsten Fußballplatz Deutschlands. Dass dieser Platz nicht gerade ist, kann man auf den Satellitenbildern von Google Maps eindeutig erkennen.
Während die Grundlinie auf der kürzeren Seite 56 Meter lang ist, ist sie gegenüber rund 10 Meter länger. Und das ist seit der Vereinsgründung im Jahr 1928 so, berichtete kürzlich der Kölner Stadt-Anzeiger. Da stellt sich schon die Frage, ob da möglicherweise jemand zu tief ins Glas geschaut hat.
Im Verein kann sich niemand erklären, warum der Platz seit 85 Jahren schief ist. „Das war einfach so. Eine Seite des Spielfelds ist eben zehn Meter länger als die andere, die Tore haben sich nicht gegenübergestanden und sogar die Mittelfeldlinie hat nicht gestimmt“, sagt der Trainer der ersten Herrenmannschaft, Klaus Skonieczny.
Manchmal hat der Verein sogar versucht, einen Vorteil aus der einen zu groß geratenen Spielfeldhälfte zu ziehen. „Wir haben immer gehofft, in der zweiten Halbzeit in Richtung größere Hälfte zu spielen, da waren die Räume größer und damit auch die Torchancen“, sagt Skonieczny.
Gestört hat sich daran niemand, und Strafzahlungen wurden auch nicht fällig, sagt Frank Krella, Schatzmeister im Kreisfachverband Fußball Salzland.
Was die Maße der Fußballfelder betrifft, ist man beim Deutschen Fußballbund flexibel. So darf ein Feld zwischen 90 und 120 Meter lang und 45 bis 90 Meter breit sein. Auch andere Maße sind möglich, wenn sie im Rahmen blieben.
Doch was die Satellitenbilder noch nicht zeigen: Nach der Flut im Jahr 2013, bei der der Platz 2,50 Meter unter Wasser stand, hat man bei den Aufräumarbeiten die längere Hälfte des Feldes um zehn Meter verkürzt. Nun hofft man auf neue Satellitenaufnahmen, auf denen der Platz gerade ist.