Am Sonntagabend musste der Hauptstadtklub sich gegen die Labbadia-Elf aus Hamburg mit 0:2 vor rund 50.000 Zuschauern geschlagen geben. Mann des Spiels war Nicolai Müller, der beide Tore markierte. Besonders aufgrund der schwachen ersten Halbzeit, in der das 0:0 verteidigt werden konnte, ist die Niederlage für die Hertha absolut gerechtfertigt.
Hertha hätte eigentlich mit breiter Brust in Deutschlands zweitgrößte Stadt anreisen müssen. In den vergangenen fünf Partien gegen den HSV gab es satte 15 Punkte für den aktuellen Tabellendritten der Bundesliga. Doch auch von der Euphorie der vergangenen Siege in der Bundesliga war am gestrigen Sonntag nicht viel zu sehen.
Pál Dárdai schien der Mannschaft eine eher defensive Marschroute für das Auswärtsspiel gegeben zu haben. Aus einer sicheren Defensive wollte die Hertha vereinzelnde Nadelstiche setzen. Somit kam Vedad Ibisevic einmal zentral frei zum Kopfball, konnte diesen aber nicht an Torwart René Adler vorbei ins Tor einnetzen. Da der HSV sich auch besinn keine Fehler zu produzieren, endete die erste Halbzeit 0:0.
In der zweiten Halbzeit kam mehr Druck in die Partie. Die erste Möglichkeit der Hanseaten verstolperte Ex-Bremer Aaron Hunt noch. In der 57. Minute war es jedoch soweit. Die zu dem Zeitpunkt druckvoller agierenden Hamburger Fußballer erzielten durch einen platzierten Schuss von Nicolai Müller das 1:0.
Danach nahm das Spiel mehr Fahrt auf. Hertha drang auf den Ausgleich, der fast zustande kam, doch Schiedsrichter Felix Brych entschied bei einer Attacke von Gotoku Sakai gegen Ibisevic im Strafraum nicht auf Elfmeter.
Nicolai Müller zum Zweiten
Da die Hertha es nicht verstand, während der Druckphase ein Tor zu erzielen, kam es wie es kommen musste. In der 75. Minute erzielte wieder Müller das 2:0, diesmal nach Vorarbeit von Lewis Holtby, und hat somit sieben Saisontreffer auf dem Konto. Danach geling den Berlinern nicht mehr viel, die insgesamt einen schwachen Tag erwischt haben.
Mit der zweiten Auswärtsniederlage in der Rückrunde machen die Herthaner den Kampf um den begehrten dritten Platz, der den direkten Einzug in die Champions League bedeutet, somit wieder richtig spannend. Schalke ist durch einen Sieg gegen Köln bis auf einen Punkt herangerückt.
Zwischen Hertha BSC Berlin und den achtplatzierten Leverkusenern sind es nur sechs Punkte. Dadurch können sich noch sechs Mannschaften berechtigte Hoffnungen auf einen direkten Champions League Einzug machen. Es wird sich zeigen wer den längeren Atem behält.