Im Champions League Topspiel am vergangenen Dienstag zwischen Juventus Turin und dem F.C. Bayern München ließ Paulo Dybala Welttorhüter Manuel Neuer im Eins gegen Eins keine Chance und verwandelte kaltschnäuzig zum wichtigen 1:2.
Alter: 22 Position: Stürmer Marktwert: 36 Mio. €
Der Argentinier mit polnisch-italienischen Wurzeln ist der Mann der Stunde im Europäischen Profi-Fußball. In Italien weiß man längst von seinen überdurchschnittlichen und vielseitigen Qualitäten. Sein damaliger Präsident beim US Palermo, verglich bereits den damals 18-jährigen Stürmer mit Manchester City Star Sergio „Kun“ Agüero.
Nun hat er auch auf internationaler Bühne auf sich aufmerksam gemacht. Im Champions League Achtelfinale schoss er nach Zuspiel von Mario Mandzukic in der 63. Minute das 1:2 und brachte die Italiener somit zurück ins Spiel. Am Ende konnte dem Deutschen Rekordmeister ein 2:2 abgerungen werden.
Steiler Karriereaufstieg
Mit 17 Jahren debütierte Dybala bereits als Profi in der zweiten Argentinischen Liga für Instituto de Córdoba, wo er mit seinem jungen Alter und 17 erzielten Toren zahlreiche Rekorde aufstelle; u.a. jüngster Spieler und Torschütze des Vereins. Die Scouts des US Palermo wurden sofort auf den dribbelstarken Stürmer aufmerksam und verpflichteten ihn 2012, bereits ein Jahr nach seinem Profidebut in Argentinien.
In Palermo konnte der junge Argentinier langsam und in Ruhe abseits des Medienrummels der Top Klubs zum Spieler mit Europäischen Top Niveau heranreifen. In 90 Spielen für Palermo erzielte Dybala 21 Tore. Gerade seine letzte Saison (2014/2015) beim US Palermo sorgte für den Durchbruch, weshalb Juventus Turin bereit war, satte 32 Millionen Euro (plus erfolgsabhängige 8 Millionen Euro) für den Spieler zu überweisen.
In Turin ist Dybala bereits in seiner ersten Saison erste Wahl im Sturm. Abhängig von der flexiblen Turiner Taktik spielt er entweder hinter einem klassischen Strafraumstürmer wie Mandzukic oder anstelle der Stürmer Mandzukic und Morata als „falsche 9“.
Mit seinen zarten 22 Jahren hat sich Dybala im Europäischen Profifußball etabliert. In Italien, wo er in der laufenden Saison mit 13 Toren (in 25 Spielen für „Juve“) zusammen mit Carlos Bacca auf dem zweiten Platz der Torschützenliste steht, gibt es nur einen Stürmer der eine bessere Trefferquote aufweisen kann; der ehemalige Real Madrid Star Gonzalo Higuaín (SSC Neapel).
Zudem debütierte er 2015 für die Argentinische Nationalmannschaft und brachte es bis jetzt auf 3 Einsätze. Dybala und Lionel Messi werden zusammen in Zukunft die argentinischen Fans mit ihrem Spielwitz zum Staunen bringen.
Laut Medienberichten soll Lionel Messi sogar Interesse daran haben, auch mit Dybala für den F.C. Barcelona aufzulaufen. Ferner soll der F.C. Bayern München angeblich bereit gewesen sein, eine Summe von 80 Millionen Euro für den Spieler auf den Tisch zu legen. Ein Wechsel aus Turin scheint zur Zeit jedoch unwahrscheinlich, da der Spieler erst im vergangenen Sommer verpflichtet wurde und einen Vertrag bis 2020 besitzt.
Paulo Dybala: Ein moderner Stürmer
Wegen seiner filigranen Technik und seiner kreativen Spielweise wird der junge Argentinier auch la Joya (Spanisch: Das Juwel) genannt. Dybala ist kein klassischer Strafraumstürmer der nur im „Sechzehner“ auf seine Chance lauert. Er liebt es am Spielgeschehen teilzunehmen und holt sich auch des Öfteren den Ball von den Verteidigern ab, um das Tempo zu erhöhen. Mit seinen Tempodribblings und seinem strammen linken Torschuss könnte er vom Fußballleihen mit Lionel Messi verwechselt werden.
Dybala spielt in Juventus gerne mit Paul Pogba zusammen, der es versteht, den Ball zu halten oder auch direkt weiterzuspielen, wie es die Situation erfordert. Pogba ermöglicht es ihm aus der Tiefe zu kommen und dann Blitzschnell am Strafraum aufzutauchen, um ein Tor zu schießen.
Als hängende Spitze kann Dybala somit am Besten seine Qualitäten einbringen. Als moderner Spieler kann er jedoch auch die beiden Außenstürmer Positionen besetzen. Sogar die einst von Pep Guardiola beim F.C. Barcelona eingeführte „falsche 9“ kann Dybala spielen, um hochgewachsene Innenverteidiger im Zusammenspiel mit den Außenstürmern spielerisch zu überwinden.
Ein Spieler, den jeder Trainer auf dem Zettel haben sollte.