Premier League kauft Bundesliga die Spieler weg

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Für 15 Millionen Euro ist der deutsche Nationalspieler Bastian Schweinsteiger (30) für die neue Saison vom FC Bayern München zu Manchester United gewechselt. Der Brasilianer Roberto Firmino (23) hat für eine Ablöse in Höhe von 41 Millionen Euro von 1899 Hoffenheim zum FC Liverpool gewechselt.

Der deutsche Nationalspieler und Dortmunder Mittelfeldspieler Marco Reus (26) hat eigentlich bis 2019 verlängert. Trotzdem soll jetzt der englische Klub Arsenal 68 Millionen Euro Ablöse geboten haben. Und auch bei anderen deutschen Vereine treffen gigantische Ablöseangebote ein.

Manchester United soll bereit sein, 80 Millionen Euro für den Belgier Kevin De Bruyne zu zahlen (mehr dazu hier). Bei einer solchen Summe würde Wolfsburg-Trainer Klaus Allofs den Mittelfeldspieler wohl gehen lassen. „Wir könnten nicht beliebig vorgehen, sondern würden uns seriös damit beschäftigen“, zitiert ihn Sport Bild.

Bei solch gigantischen Angeboten aus England sind die Trainer deutscher Vereine hin- und hergerissen. „Wir wollen ihn nicht abgeben“, sagt Klaus Allofs. Doch 80 Millionen Euro sind eine Menge Geld. Auf ganzer Front gibt es derzeit eine nie dagewesene Attacke englischer Klubs auf die Bundesligavereine.

Der Grund für die massiven Summen bei den englischen Vereinen ist der neue TV-Vertrag, der 2016 in Kraft tritt. Danach erhält jeder einzelne Klub der Premier League gigantische Einnahmen in Höhe von 130 Millionen Euro bis 210 Millionen Euro pro Saison (!).

In Deutschland hingegen bekommt selbst der Meister Bayern München für die kommende Saison lediglich 74 Millionen Euro, und dabei ist die internationale TV-Vermarktung schon eingerechnet.

Mehr als 630 Millionen Euro haben die englischen Klubs dieses Jahr schon ausgegeben, die Bundesliga-Vereine hingegen nur rund 250 Millionen Euro. Muss man sich in Zukunft darauf einstellen, dass die ganz großen Spieler alle in England spielen? Klaus Allofs sagt:

„Ich kann mir schon vorstellen, dass sich die Klubs mit ihren Investoren und den Geldern aus der TV-Vermarktung positionieren müssen. Sie werden das Geld nicht sparen.“

Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler (55) sagt, dass es in der englischen Premier League „nur sechs richtig gute Klubs“ gebe. Völler tröstet die deutschen Vereine damit, dass Geld nicht alles ist:

„Junge und talentierte Spieler werden auch in Zukunft nicht nur auf das Geld schauen, sondern wollen lieber in der Europa League oder der Champions League spielen als bei einem Mittelklasse-Verein. Das ist unser Pfund.“

Tatsächlich können nur vier englische Klubs an der Champions League teilnehmen. Das waren zuletzt Chelsea FC, Manchester City, Arsenal FC und Manchester United. Die anderen Klubs der Premier League haben zwar mehr Geld als die deutschen Vereine. Doch in der Champions League können die Spieler nicht teilnehmen.

Rudi Völler hat Recht, dass Geld nicht alles ist. Und sein Team Bayer Leverkusen ist bei der Champions League 2015/2016 dabei. Auch Bayern München, der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach können ihren Spielern die Teilnahme an der Champions League bieten. Aber reicht das gegen die Geldflut aus England?

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